Die Altstadt von Jerusalem



Blick auf das Gräberfeld des Ölbergs

Die Kuppel der Al Aksa auf dem Tempelberg
Vor dem Gebet durch die Sicherheitskontrolle an der Klagemauer

In der Altstadt alles beim Alten? Nicht für uns. Unser Weg führt uns an der Stadtmauer entlang um Jerusalem herum zum Dungtor, von dem aus wir Zugang zum Platz vor der Klagemauer erhalten. Nach weiteren Eindrücken vom Gebetsort frommer Juden begeben wir uns auf ganz neuen Wegen erstmals bei einer Studienreise auf eine Tour durch den Warren-Tunnel entlang der von König Herodes erbauten westlichen Stützmauer des Tempelareals.
Dort gibt es riesige akkurat behauene Steinquader, die schwerer sind als das größte Flugzeug (570 Tonnen) und von denen unbekannt ist wie man sie an Ort und Stelle brachte. Im Laufe der Jahrtausende wurden riesige Gewölbe an die Westmauer angelehnt und die Häuser der Altstadt darauf errichtet, sodass der größte Teil der Westmauer nicht sichtbar ist.





Den kleineren Teil kennen wir als Klagemauer. Nach jüdischem Glauben standen der erste und zweite Tempel und heute der Felsendom auf dem Gründungsstein der Welt, der sich im Allerheiligsten des Tempels befand, zu dem der Hohepriester nur einmal jährlich an Jom Kippur Zutritt hatte. Im Tunnel kommt man bis auf 30 Meter an diese Stelle heran, wo ein Gebetsort ausschließlich für Frauen eingerichtet ist. Die modischen Langchamps Handtaschen hängen an Haken an der Wand. Dies dient, so unser Führer, als Ausgleich der Ungerechtigkeit, dass die Betstelle für Frauen an der Klagemauer weiter vom Allerheiligsten entfernt ist als die der Männer. Wie dem auch sei. Die Souveränität über den "Gründungsstein der Welt" war eine Schwierigkeit beim nicht zustande gekommenen  Camp David Abkommen zwischen Ehud Barak und Arafat unter Vermittlung Clintons im Jahre 2000. Die Palästinenser sollten die Souveränität auf dem Tempelberg die Israelis unter dem Tempelberg erhalten und damit den Gründungsstein. Auch heute noch sind archäologischen Aktivitäten im gesamten Bereich hochpolitisch. So kam es bei der Öffnung des Warren-Tunnels zu Unruhen und Toten unter der muslimischen Bevölkerung, die die Errichtung eines dritten jüdischen Tempels fürchtet. Israelis dürfen zu bestimmten Zeiten auf den Tempelberg, aber dort nicht beten, was auch von der israelischen Polizei streng kontrolliert wird, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Religiöse Juden dürften überhaupt nicht auf den Tempelberg, um nicht  versehentlich das Allerheiligste zu betreten.

Wer ein Gefühl für unsere Führung bekommen möchte, möge den Dokumentationsfilm von Richard C. Schneider (er kommt am 2. Juli zu uns nach Karlsruhe) ansehen. Weitere interessante Videos unter:
https://richard-c-schneider.com/video/



Der Ausgang aus dem Tunnel bringt uns direkt auf die Via Dolorosa mit den vielen Devotionalien-Shops. Am Österreichischen Hospiz legen wir wegen des herrlichen Panoramas eine Pause ein.




Anschließend geht es weiter zur Auferstehungskirche, in der gleich rechts Golgatha zu finden ist und wir vor einem fast nigelnagel neuen Grab zu stehen kommen. Bis zum letzten Jahr wurde die heiligste Stätte der Christenheit mit verrosteten Eisenstangen zusammen gehalten. Die Auferstehungskirche weist eine gewisse Analogie zum jüdischen Tempel auf und ist ein sehr interessanter Schnittpunkt religiöser Traditionen. Sehr zu empfehlen ist der Film von Hajo Schomerus mit dem treffenden Titel "In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen". Trailer finden sich im Netz. Vielleicht gelingt uns eine Vorführung in Karlsruhe bei der Kinemathek.
Vorplatz und Eingang zur Grabes-/Auferstehungskirche
Die Wächter der Grabeskirche, dabei Frau Grether aus Ettlingen
Die Mittagspause verbringen wir an unserem traditionellen Falaffel-Restaurant. der Manfred Weber Platz wird dieses Mal von Bernd Morlock eingenommen. Anschließend heißt es "shop till you drop" auf dem Basar und jeder kann seine Fähigkeit zum Handeln austesten und verbessern.


Schließlich geht es zum Abschluss noch auf den Ölberg wo die Erlebnisse des Tages sowie die geographischen Erklärungen Tatis im Panorama zusammenfließen.
Tati erklärt Jerusalem
Das Panorama vom Ölberg
Wir fahren über den unspektakulären Checkpoint (von einem arabischen Taxifahrer auch Mickey Mouse Checkpoint genannt) Richtung Bethlehem und übernachten ganz in der Nähe der Hirtenfelder, allerdings nicht im Freien, sondern im Manoly Plaza Hotel.
Blick auf den "Mickey Mouse Checkpoint"
Begrüßung im Hotel
Blick auf Beit Sahour aus dem Zimmer

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Confused but on a higher level - Verwirrt aber auf höherem Niveau

Kampf und Enspannung: Von Massada ins Spa