Wüste und Askese?





Der Tag führt uns von der Wüstenoase  En Gedi tief in die Negev-Wüste (Beware of Camels) hinein, nicht ohne zuvor unser Geburtstagskind Klaus Trenkle mit hebräischen Geburtstagswunsch und internationalem Happy Birthday hoch leben zu lassen. "Mea ve esrim" Bis 120, so der Wunsch -der Lehrer des jüdischen Volkes Moses starb mit 12 an einem Kuss Gottes, ohne allerdings das Heilige Land betreten zu dürfen.
Witzbolde wünschen auch "mea ke esrim", also mit Hundert wie 20. Wie dem auch sei, am Geburtstag Askese? Wir werden sehen. In früheren Zeiten jedenfalls diente die lebensfeindliche Wüste als Rückzugs- und Besinnungsort für einzelne Heilige, nicht nur zum 40-tägigen Fasten, und religiöse Gemeinschaften und Klöster zur Besinnung in lebensfeindlicher abwechslungsarmer Umgebung.





Wir verlassen das Tote Meer und begeben uns zu dem vom Jewsish National Fund geförderten Beduinen-Projekt Wadi Attir, der betreiben Beduinen moderne Landwirtschaft in Verbindung mit hergebrachten Kenntnissen von Heilpflanzen. Stolz berichtet uns eine gut ausgebildete junge Beduinen Frau von einer gelungenen Kombination. und Kräutertee sowie Imbiss werden allseits sehr gelobt. Die Antwort auf Tatis Frage, wie die Beduinen Männer mit der neu gewonnenen weiblichen Rolle zurecht kommen wird zuversichtlich beantwortet.



Weiter geht es zum Solarprojekt von Ashalim 40 km von Beer Sheva entfernt. Dort erläutert uns Anat, im Hauptberuf Landwirtin mit 200 Tieren und Mutter mit 4 Kindern die drei verschiedenen Formen von Solarenergie, die im Negev getestet und produziert werden. In Zeiten von "Fridays for Future", das man hier nicht kennt, für uns nicht uninteressant. Die israelische Regierung möchte bis 2020 10% des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien bereit stellen. Das Ashalim-Projekt produziert 2,5 % in drei Anlagen. Von den traditionellen und unschlagbar preiswerten Solarpanelen zu Parabolspiegeln, die Öl erhitzen, bis hin zu einem futuristisch anmutenden Solarturm, auf den 50.000 Siegel von ca. 12.000 individuell und computerisiert gesteuerten Panelen das Sonnenlicht reflektieren.

Die fünf Früchte des Landes

Jojoba



Nicht weit davon entfernt führt uns Anat durch das landwirtschaftliche Forschungszentrum des Negev, wo der lebensfeindlichen und unwirtlichen Natur mit Hilfe von Wissenschaft und Technik sowie dem im Untergrund reichlich vorhandenen salzhaltigen Brackwasser wahre Wunder abgerungen werden können. Wir testen die aromatischen Cocktailtomaten bewundern die hauptsächlich für Kosmetikprodukte verwendete Jojoba-Pflanze und genießen den Rieselregen in den Gewächshäusern. Man ist erstaunt was in der Wüste alles geht. Aber mit Askese hat das nichts mehr zu tun, eher mit Nachhaltigkeit, denn dazu soll der biologische Anteil in der Landwirtschaft, so Anat, beitragen.

Köstliche Cocktail Tomätchen
Der möchte auch mit
Wir freuen uns auf das Abendessen und den Sonnenuntergang am Ramon-Erosionskrater.

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